Strompreise weiter erhöht
Millionen Haushalte betroffen

24.01.2011 13:55
Die Strompreise in Deutschland steigen weiter. Die Energie aus der Steckdose für mehr als eine Million Haushalte deutlich teurer. Zum 1. Februar haben etwa 60 Versorger eine Preiserhöhung angekündigt. Bereits zu Jahresbeginn hatten rund 570 Stromversorgern ihre Preise für Millionen Kunden erhöht.

Zwischen 2,5 und 13,1 Prozent muss ein Familienhaushalt künftig mehr für Strom bezahlen – wenn er weiter beim Grundversorgungstarif bleibt. Bei dem Jahresverbrauch eines Familienhaushalts (etwa 4.000 Kilowattstunden) macht das eine Mehrbelastung von bis zu 125 Euro im Jahr. Zu den Versorgern mit steigenden Strompreisen gehören auch Tochterunternehmen des Energieriesen E.on. So erhöht beispielsweise E.on Hanse den Grundversorgungstarif für einen Familienhaushalt um rund 6,2 Prozent.

Bereits im Dezember hatte Matthias Kurth als Präsident der Bundesnetzagentur die Verbraucher aufgerufen, ihre Wechselmöglichkeit zu nutzen. Das könne eine Ersparnis von mehreren hundert Euro bringen. Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) hält die Preiserhöhungen für deutlich überzogen. Auch Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) fordert die Kunden zum Handeln auf. „Wer sich passiv verhält, zahlt zu viel“, sagt auch Robert Mundt, Vorstandsvorsitzender von FlexStrom. Als konzernunabhängiger Anbieter verlangt FlexStrom in vielen Orten deutlich weniger als der Grundversorger.

Der Großteil der deutschen Haushalte wird aber immer noch vom Grundversorger beliefert, also von Stadtwerken oder Energiekonzernen. „Jeder Stromanbieterwechsel ist ein Zeichen der Verbraucher für mehr Wettbewerb“, so Robert Mundt vom unabhängigen Versorger FlexStrom.

Für den deutschen Strommarkt müssten aber auch die Rahmenbedingungen dringend verbessert werden: Zum Beispiel durch mehr Möglichkeiten, Strom aus dem Ausland zu kaufen. Damit sinke die Abhängigkeit von den großen Energiekonzernen. Die Dominanz der Energieriesen RWE, Energie Baden-Württemberg (EnBW), E.on und Vattenfall macht sich bei den Strompreisen negativ bemerkbar.

Quelle: FlexStrom AG
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