Deutsche Annington: Chefwechsel nach fünf Monaten
Chaostage bei Deutschlands größtem Vermieter

09.05.2007 07:45
„Langfristig ist anders“, kommentierte Dr. Franz-Georg Rips, seit 12 Jahren Direktor des Deutschen Mieterbundes (DMB), den Wechsel an der Spitze der Deutschen Annington. Nur knapp fünf Monate Zeit billigte Deutschlands größter Vermieter letztlich seinem Vorsitzenden der Geschäftsführung, Georg Kuhlenkampff, zu, um „die nächste Entwicklungsstufe und das weitere Wachstum der Deutschen Annington zu gestalten“ und einen Strategiewechsel vorzunehmen.

„Begriffe wie Nachhaltigkeit und Langfristigkeit müssen im Zusammenhang mit der Deutschen Annington wohl neu definiert werden“, erklärte Rips. „Personal- und Konzeptwechsel innerhalb kürzester Zeit lassen ahnen, was der Wohnungskonzern unter langfristigem Engagement auf dem deutschen Wohnungsmarkt versteht.“

Im Dezember 2006 löste Georg Kuhlenkampff Volker Riebel als Chef des Wohnungsriesen ab. Kuhlenkampffs Aufgabe war, die nächste Entwicklungsstufe für Annington zu gestalten. Von Börsengang war die Rede oder von einem Zusammengehen mit der Gagfah. Vor allem wurde ein Strategiewechsel in der Unternehmenspolitik vorbereitet. Die Deutsche Annington wollte verstärkt auf das Vermietungsgeschäft setzen und wegkommen vom Image des reinen Wohnungshändlers.

Rips: „Wir erleben Chaostage bei Deutschlands größtem Vermieter. Niemand weiß, welcher erneute Strategiewechsel mit dem Chefwechsel verbunden ist. Der neue Annington-Chef ist wohnungspolitisch ein völlig unbeschriebenes Blatt. Zwanzig Jahre Ölgeschäft qualifizieren nicht zwingend zur Führung eines Immobilienkonzerns in Deutschland mit 230.000 Wohnungen.“

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