Wohnungsbau – Negativtrend gebremst
Kein Grund zur Euphorie

25.04.2007 07:15
„Der Negativtrend der letzten Jahre im Wohnungsneubau scheint gebremst zu sein. Positiv ist vor allem, dass erstmals seit vielen Jahren wieder im Mehrfamilienhausbereich mehr gebaut und genehmigt wird. Nach wie vor besteht aber keinerlei Grund zur Euphorie. Die Neubauzahlen bewegen sich auf niedrigem Niveau. Es sind die zweitniedrigsten Fertigstellungs- und Genehmigungszahlen seit 1990“, kommentierte Dr. Franz-Georg Rips, Direktor des Deutschen Mieterbundes, die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes.

Nach dessen Angaben wurden im Jahr 2006 insgesamt 248.400 Wohnungen fertig gestellt. Das waren 4 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Auch die Zahl der Baugenehmigungen ist um 2,9 Prozent auf 247.500 Genehmigungen angestiegen. Im Mehrfamilienhausbereich wurden sogar 13,9 Prozent mehr Wohnungen gebaut. Damit lag der Zuwachs im klassischen Mietwohnungsbau deutlich über der Steigerung bei Einfamilienhäusern, plus 2,6 Prozent.

„Trotzdem sind die Neubauzahlen für den Mehrfamilienhausbereich ernüchternd. Die 69.362 Fertigstellungen machen gerade einmal 28 Prozent des Neubaus im Jahr 2006 aus. Das reicht nicht aus. Insbesondere in Ballungsgebieten und in Universitätsstädten brauchen wir zusätzliche Mietwohnungen, mindestens 100.000 bis 130.000 Wohnungen im Jahr“, forderte Rips.

Der Direktor des Deutschen Mieterbundes verwies dabei auf die Wohnungsbedarfsprognose des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung, wonach der Bedarf an Wohnungen in Mehrfamilienhäusern jährlich bis zum Jahr 2010 auf 128.300 Einheiten geschätzt wurde.

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