Erhöhung der Grunderwerbsteuer in Thüringen
42,5 Prozent Aufschlag durch nichts zu rechtfertigen / Aktion pro Eigenheim kritisiert Abzocke in großem Stil

Erhöhung der Grunderwerbsteuer in Thüringen


29.03.2011 12:05
Nehmen funktioniert leichter als Sparen. Nach diesem Prinzip hat die thüringische Landesregierung die Grunderwerbsteuer von bisher 3,5 Prozent auf 5 Prozent erhöht und erhofft sich dadurch Mehreinnahmen von 22 Millionen Euro pro Jahr für ihren maroden Landeshaushalt. Leidtragende dieser Neuregelung sind die thüringischen Immobilienkäufer und Bauherren, die künftig tiefer in die Tasche greifen müssen. Bei einer Kaufsumme von 300.000 Euro fallen jetzt Mehrkosten von 4.500 Euro an - gerade für junge, bauwillige Familien kein Pappenstiel.

"Was hier in noch nie dagewesener Einstimmigkeit verabschiedet wurde, ist für mich ein weiterer Beweis, wie wenig sich die Politik heute noch darum kümmert, was der Bürger eigentlich will", kritisiert Jürgen Dawo, Präsident der Aktion pro Eigenheim, scharf. Die Landesregierung tue alles, damit sich die Thüringer nicht ihr eigenes Häuschen oder ihre eigene Wohnung leisten können, was ja bekanntermaßen die verlässlichste und sicherste Altersvorsorge sei. "Statt positive Anreize zu setzen, damit mehr gebaut oder saniert wird, und somit auch mehr Geld über Steuern in die Staatskasse fließt, werden hier auf Landesebene Bauwilligen Daumenschrauben angelegt, die den gerade sich wieder erholenden Wohnungsbau nachhaltig abwürgen können", bemängelt Dawo. Seit der Föderalismusreform im Jahr 2006 dürfen die Bundesländer die Höhe der Grunderwerbsteuer selbst festlegen. "42,5 Prozent Erhöhung werden wir im Sinne aller Bauherren nicht einfach so hinnehmen", gibt sich Dawo kämpferisch. "Wir fordern einen bundesweit einheitlichen, auf 3,5 Prozent limitierten Steuersatz. Das ist sozialpolitisch noch vertretbar. Alles andere kommt einem 'Schröpfen' derjenigen gleich, die sich mit Mühe ihr eigenes Zuhause zusammensparen wollen".

Quelle: marketeam creativ
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