30.000 Mietwohnungen an US-Firma Fortress verkauft
Mieterbund kritisiert Wohnungsmonopoly

02.08.2005 10:15
„Das ‚Wohnungsmonopoly’ in Deutschland setzt sich ungebremst fort“, kritisierte Dr. Franz-Georg Rips, Direktor des Deutschen Mieterbundes (DMB), den Verkauf von 30.000 Wohnungen der norddeutschen NILEG, der Immobilientochter der norddeutschen Landesbank, an die amerikanische Kapitalgesellschaft Fortress.

„Wir sehen mit großer Sorge, dass immer mehr Wohnungsbestände und Wohnungsunternehmen der öffentlichen Hände an angloamerikanische Kapitalgesellschaften verkauft werden.“

Die beiden größten Vermieter Deutschlands sind jetzt Annington und Fortress mit zusammen fast 400.000 Wohnungen. „Die Finanznöte der öffentlichen Hände werden durch diese Verkäufe nicht behoben. Da die Wohnungsaufkäufer und Investoren mit zweistelligen Renditen rechnen, gehen durch die Ausverkaufspolitik der öffentlichen Hände preiswerte Wohnungsbestände vor Ort dauerhaft verloren. Gewachsene Wohnstrukturen und das Zusammenleben unterschiedlichster Bevölkerungsgruppen werden beeinträchtigt. Darüber hinaus verlieren die öffentlichen Hände den Zugriff auf die eigenen Wohnungsbestände, und damit verschenken sie Einflussmöglichkeiten auf die regionalen und lokalen Wohnungsmärkte“, so Dr. Rips.

Der Mieterbund-Direktor appellierte an Städte, Gemeinden und Länder, insbesondere an die neue Landesregierung in Nordrhein-Westfalen, die im Rahmen der Koalitionsvereinbarung beschlossen hat, die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) zu veräußern: „Stoppt die Wohnungsverkäufe. Eine nachhaltige und zukunftsorientierte Wohnungspolitik ist nur möglich, wenn die öffentlichen Hände Einfluss auf die Wohnungsmärkte behalten.“

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