IVD kritisiert Panikmache vor Wohnungsprivatisierung
Desinformation von Mietern ist verantwortungslos

01.06.2005 10:00
Der Verkauf von deutschen Wohnungsbeständen an internationale Investoren ist für die einzelnen Mieter und den Immobilienmarkt als Ganzes eine große Chance. Pauschale Kritik an den Paketverkäufen und bewusste Verunsicherung der Mieter seien unangemessen und verantwortungslos, kritisiert der Immobilienverband Deutschland IVD die jüngste Diskussion. „Das Interesse von Private-Equity-Firmen an deutschen Wohnungspaketen bringt Milliarden EURO in den Markt. Davon profitieren vor allem die Mieter“, erklärte IVD-Vizepräsident Jürgen Michael Schick in Berlin.

Eine gezielte Desinformation der Wohnungsinhaber sei ideologisch motiviert und habe keinen Realitätsbezug. „Wer behauptet, Mieter würden im Zweifel auf die Straße gesetzt, handelt verantwortungslos und übersieht, dass die Wohnungsmieter bei allen Paketverkäufen neben dem umfangreichen deutschen Mietrecht durch zusätzliche Sozialklauseln geschützt werden“, erklärte Schick. „Eigentlich sind die Mieter der zuletzt verkauften Wohnungsbestände die am besten gesicherten Mieter Deutschlands.“ Wenn etwa der Mieterbund davor warne, notwendige Modernisierungen und Instandsetzungen könnten in Zukunft bei den Wohnungsbeständen unterbleiben, verkenne, dass gerade angelsächsische Investoren ihre Mieter wie Kunden und nicht wie Bittsteller behandelten. Dazu gehöre, dass diese regelmäßig Investitionsstaus auflösten und das häufig vernachlässigte Wohnumfeld verbesserten.

Die Privatisierung ehemals öffentlicher Wohnungsbestände an die dort befindlichen Mieter falle nicht zu deren Nachteil aus. „Entweder der heutige Mieter kauft seine Wohnung und wird der Wohnungseigentümer von morgen. Oder er bleibt Mieter seiner Wohnung, wie er es bisher auch schon war.“ Es sei vielmehr ein Vorteil für größere Wohnungsbestände, wenn diese neben Mietern auch von Eigentümern bewohnt würden. Das Gesamtgefüge solcher Wohnanlagen habe sich bisher jedes Mal durch einen höheren Pflegschafts- und Ausstattungsstandard deutlich verbessert.

Wenn der Mieterbund jetzt vor einem Verkauf weiterer Wohnungsbestände warne, sei das dem etatistischen Weltbild der 70er Jahre geschuldet. „Es ist aber nicht Aufgabe der öffentlichen Hand, Wohnungen zu verwalten“, betonte IVD-Vizepräsident Schick. Soziale Härten würden am besten durch eine gezielte Förderung bedürftiger Mieter aufgefangen. „Die Subjektförderung ist effektiver und sozial gerechter als der Bau und die Verwaltung von Wohnungen durch Städte und Gemeinden“, so Schick.

Der Immobilienverband Deutschland IVD begrüßt ausdrücklich die Investitionen ausländischer Anleger in Deutschland. Durch den Liquiditätszufluss würde der Immobilienmarkt gestärkt und die Fungibilität der Bestände erhöht.

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