Nach der Kanzlerrede:
Jetzt noch die letzte Chance für die Eigenheimzulage und das historische Niedrigzinsniveau nutzen

22.03.2005 11:30
Der Frühling kommt und damit steigt bei den Deutschen traditionell die Lust am Bauen. Das Gute daran: die Bauzinsen sind auf historisch niedrigem Niveau – und auch 2005 unterstützt die Bundesregierung Häuslebauer mit einer lukrativen Eigenheimzulage. Doch wie lange noch? Nach der Kanzlerrede vor dem Jobgipfel gehen Experten davon aus, dass der beliebten Eigenheimzulage nun das endgültige Aus droht. FinanceScout24.de erklärt die Vorzüge der Eigenheimzulage, und warum IMMOBILIENbesitzer in spe jetzt noch in 2005 handeln sollten.

Schröders Reformpaket inklusive Sechs-Punkte-Plan des Kanzleramts hat einen erwarteten Umfang von etwa 17 Milliarden Euro. Die darin enthaltene schlechte Nachricht für Häuslebauer ist: ein wesentlicher Punkt der neuen Pläne beinhaltet die Abschaffung der Eigenheimzulage. FinanceScout24.de rät deshalb aus aktuellem Anlass: Wer schon länger darüber nachdenkt, den Traum von den eigenen vier Wänden zu realisieren, sollte jetzt gleich in doppelter Hinsicht seine Pläne in die Tat umsetzen. Denn zum einen sind die Zinsen für ein Darlehen so niedrig wie nie zuvor – und zum anderen bietet der Staat jetzt noch mit der lukrativen Eigenheimzulage zusätzliche Unterstützung.

Wissenswertes über die Eigenheimzulage & Baukindergeld

Der Bau oder Kauf einer Immobilie wird vom Staat acht Jahre lang mit einer Zulage gefördert. Die Förderung beträgt jährlich ein Prozent des Investitionsbetrages, jedoch maximal 1.250 Euro. Zusätzlich können Immobilienerwerber für jedes Kind, das mit im Haushalt wohnt, zusätzlich Baukindergeld in Höhe von jährlich 800 Euro beantragen. Hinzu kommen noch eventuell Zusatzförderungen für Energiesparmaßnahmen.

Die Förderung erhält jeder, der innerhalb der Einkommensgrenzen liegt, dabei gilt: die Summe der positiven Einkünfte vor Verrechnung von Verlusten im Jahr der Beantragung und im Vorjahr darf nicht höher als 70.000 Euro bei Alleinstehenden, bzw. 140.000 Euro bei Verheirateten sein, jedes Kind erhöht diese Grenze um 30.000 Euro. Die Altersbegrenzung von 18 Jahren bei den Kindern wird im Alter zwischen 18 und 27 nur aufgehoben, wenn sich die Kinder in diesem Alter noch in einer Ausbildung befinden. Eine Familie mit zwei Kindern darf zum Beispiel im Zweijahreszeitraum positive Einkünfte von 200.000 Euro haben, ohne den Anspruch auf die Eigenheimzulage zu verlieren.

Antrag & Förderzeitraum

Der Antrag auf Eigenheimzulage wird beim örtlichen Finanzamt gestellt. Beachtet werden muss, dass der Förderzeitraum das Jahr der Anschaffung oder Fertigstellung und die folgenden sieben Jahre umfasst. Der Anspruch auf Zahlung kann aber erst ab dem Kalenderjahr geltend gemacht werden, in dem die Immobilie auch zu eigenen Wohnzwecken genutzt wird.

Jens Weiner, Leiter der Baufinanzierungsabteilung von FinanceScout24.de: 'Der Antrag auf Eigenheimzulage sollte sofort nach Bezug des neuen Hauses beim zuständigen Finanzamt gestellt werden. Wird er früher gestellt, muss der Einzug auf jeden Fall noch im gleichen Jahr geschehen, sonst wird die Förderung für das erste Jahr verloren. Wenn also noch von der Eigenheimzulage profitiert werden soll, muss noch in diesem Jahr sowohl die Zahlung des Kaufpreises als auch der Einzug erfolgen!'

Übrigens erhalten Käufer von Altbauten die gleichen Fördersätze vom Staat wie für Neubauten. Familien können beim Kauf eines Altbaus unter besonderen Voraussetzungen sogar mit einer erhöhten Förderung rechnen. 'Maßgeschneiderte Baufinanzierungsmodelle sind gefragter denn je', sagt Jens Weiner, 'das Thema ist wesentlich komplexer geworden. Jeder, der sich für eine Baufinanzierung entscheidet, sollte ausreichend Zeit und Sorgfalt für die Auswahl der richtigen Finanzierungsmodelle aufbringen, sich umfassend informieren und Angebote vergleichen. Hierbei hat sich das Internet bewährt.'

Immobilienbesitz beliebteste Altersvorsorge

Eine im Jahr 2004 im Auftrag von FinanceScout24 durch geführte repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts IPSOS belegt, dass für 70 Prozent der Befragten die eigenen vier Wände die wichtigste Maßnahme zur privaten Altersvorsorge sind. 54 Prozent der Befragten haben aber bislang noch keine Immobilie finanziert. Die Bauvorhaben werden vor allem durch zwei Faktoren gebremst: Arbeitsplatzsicherheit und Finanzkraft. Knapp 60 Prozent der Befragten würden Wohneigentum kaufen, könnten sie die finanziellen Belastungen besser einschätzen. Für 40 Prozent käme der Kauf oder Bau in den nächsten fünf Jahren in Frage, wäre der Arbeitsplatz gesichert.

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